THE CIRCLE OF WAR – CYCLES

THE CIRCLE OF WAR – CYCLES
Spendenaktion mit Rauminstallationen,
Konzerten und Performances im Hochbunker Grüner Hof, Köln – für die Menschen in der Ukraine

Datum: 01.-04. September 2022
täglich 15:00-22:00Uhr
Ort: Hochbunker Grüner Hof
Friedrich-Karl-Straße 25
50739 Köln
Involvierte Künstler*innen:

Alisa Berger
installation / video art

Claus Daniel Herrmann
visual live performance & installation

Elza Gubanova // Óstov Collective
installation / sound & objects

Isaac Espinoza Hidrobo
musical performance

Leon Seidel // Óstov Collective
installation / concert

Oleh Shpudeiko // Heinali
installation / video art

Roman Jungblut
installation / musical performance

Svitlov Dmytro // be_ca_di
musical performance

Vitalii Shupliak
visual live performance

… und mehr als 100 ukrainische Künstler*innen, die Aufnahmen und Videos gesendet
sowie an Interviews teilgenommen haben.

Versantaltungstermine:

Donnerstag, 01. Sep. 2022
17:00-22:00h u. 18:30-20:30h:

Installationen von Óstov Collective, Alisa Berger, Jungblut & Herrmann
Kollaborative audiovisuelle Performance von Herrmann, Hidrobo, Shpudeiko & Jungblut

Freitag, 02. Sep. 2022
15:00-22:00h u. 19:30-20:30h

Installationen von Óstov Collective, Alisa Berger, Jungblut & Herrmann
Konzert von “Heinali” (Oleh Shpudeiko), live animations von Claus Daniel Herrmann

Samstag, 03. Sep. 2022
15:00-22:00h u. 18:00-21:00h

Installationen von Óstov Collective, Alisa Berger, Jungblut & Herrmann
Audiovisuelles Konzert / Installation von “be_ca_di & Shupliak”

Sonntag, 04. Sep. 2022
15:00-22:00h u. 19:00-21:30h

Installationen von Óstov Collective, Alisa Berger, Jungblut & Herrmann
Finissage, performances tba

 


Installationen:

«Злам»
Klanginstallation, Objekte
2022, Óstov Collective (Elza Gubanova & Leon Seidel)

Злам (zlam) ist ein ukrainischer Begriff, der nicht direkt in die deutsche Sprache übersetzbar ist. Im weitesten Sinne beschreibt das Wort etwa eine scharfe Veränderung oder Wendung in der Entwicklung, ein Bruch im Gesamtkörper. Eben diesen tiefen Bruch bzw. Wendung in der Entwicklung, die der russische Angriffskrieg auf die Ukraine auch zur Folge hat, wird mit der Soundinstallation des ukrainisch-deutschen Kunstkollektives Óstov beschrieben: Bestehend aus über 100 Audioaufnahmen von Umgebungsgeräuschen, die dem Kollektiv im Zuge eines Open Calls für Ukrainer*innen zugesandt wurden, stellt die Installation dabei nicht nur ein historisches Zeitdokument, sondern auch eine klangliche Synthese der Erfahrungen und des kollektiven Schmerzes einer ganzen Nation dar. Eine offene Wunde wird so spürbar gemacht, die all die heterogenen emotionalen Zustände, Spannungen und Spaltungen in sich selbst manifestieren lässt.

 

Installation:
«Ohne Titel»
Klang & Videoarbeiten
2022, Alisa Berger (Installation: Roman Jungblut)

Audiovisuelle Collagen, basierend auf Interviews mit ukrainischen Künstler*innen,
aus Alisa Bergers Radiosendung „Tripping w/ Ukraine (April 2022)“.

Interviewpartner*innen:
Alexey Shmurak, Anna Khvyl, Emilia Kurylowicz,
John Object, Oleh Shpudeiko, Olesia Onykiienko

 

Installation:
«Live from a bomb shelter»

Video Musikperformance, Audiovisuelle Installation
2022, Oleh Shpudeiko (Video, Performance), Claus Daniel Herrmann (3-Kanal Video), (Roman Jungblut (Installation)

 


Der Bunker und dessen Geschichte:

Der Bunker und dessen Geschichte: 

Der Hochbunker „Grüner Hof“ wurde gegen Ende des Zweiten Weltkriegs im Rahmen der zweiten Bauwelle des „Führersofortprogramms“ errichtet. Inmitten des dicht besiedelten Wohngebiets in Nippes bot der Betonbau mit 1,10 – 1,80m dicken Wänden ca. 1500 Bewohner*innen der direkten Nachbarschaft Schutz. In den 80er Jahren dann, im Zuge der Verschärfung des Kalten Krieges, wurde der Bunker zu einem Atombunker umgerüstet. Im Notfall sollten die neu eingebauten Lüftungsanlagen 869 Menschen für eine kurze Zeit mit Frischluft versorgen können.  

2020 wurde der unter Denkmalschutz stehende Hochbunker „Grüner Hof“ an einen privaten Investor verkauft. Mit dem Beginn des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine beschloss die Bundesregierung den weiteren Verkauf von öffentlichen Schutzräumen vorerst einzustellen. 

 

 

 


Konzept / Idee / Hintergrund:

2021 wurde der Hochbunker Grüner Hof zum ersten Mal in seiner Geschichte für die Öffentlichkeit geöffnet: Roman Jungblut und Claus Daniel Herrmann luden ein, den Bunker und die darin eingebettete audiovisuelle Kunstinstallation „The Circle of Life – Cycles“ zu erkunden und dabei Themen wie E-Waste, die Umwidmung und Wiederverwendung von Ressourcen, Geräten und Räumen zu reflektieren. Darüber hinaus wurden Musiker und Performer eingeladen, den Raum und die Installation zu aktivieren und zu „spielen“.
Aufgrund des Erfolgs war eine zweite, erweiterte Ausgabe der Installation und Performances für 2022 geplant und durch Fördergelder auch finanziert.
Doch mit Beginn des Krieges gegen die Ukraine, mit Menschen, die in oder um Bunker Schutz suchen, um ihr Leben fürchten – und verlieren – nur wenige Fahrstunden von Köln entfernt, beschlossen Roman Jungblut und Claus Daniel Herrmann, die Planungen für die Ausstellung im Bunker zu beenden, da sie die Situation selbst emotional stark beeinflusste.
Nach einiger Zeit des Überlegens und dem immer stärker werdenden Drang, den Menschen in der Ukraine irgendwie helfen zu können, nahm Roman Jungblut Kontakt mit den Fördergeberinnen auf, um zu eruieren ob es möglich wäre, angesichts der aktuellen globalen Ereignisse (weitreichende) Änderungen am ursprünglichen Konzept vorzunehmen zu können.
 Ziel war es, ukrainische Künstler einladen zu können, mit ihnen zu arbeiten deren Arbeiten zu zeigen. Einerseits, um ihnen direkt zu helfen, wieder von ihrer Kunst leben zu können (da viele von ihnen alle Einkommensquellen verloren haben), andererseits, um das Bewusstsein für die Geschehnisse in der Ukraine aufrechtzuerhalten und eine Fundraising-Möglichkeit zu schaffen.
Die Fördergeberinnen gaben grünes Licht für eine Konzeptänderung und die Suche nach möglichen Teilnehmer*innen und Unterstützer*innen begann im Juli 2022.


Anfahrt:


Konzerte & Performances gefördert von:

 

 

Installationen gefördert von:

 

 

 

Realisiert mit freundlicher Unterstützung von WE DO ROOMS Architekten: